Auf nach Norwegen zu den Schlittenhunden

Heute geht es los zum nächsten Erlebnis hoch im skandinavischen Norden: eine mehrtägige Hundeschlittentour, oder "Dog Sledding Tour".

Ich hatte auf meiner Motorrad-Tour zum Nordkap mehrmals Schlittenhunde gesehen (in Karasjok, Sandsjögarden), u.a. auch bei Sandra und Tore in Tromsø. Sandra ist eine Freundin meiner Tochter, und lebt seit einigen Jahren in Tromsø. Zusammen mit Tore Albrigtsen betreiben sie einen Outdoor Veranstalter Active Tromsø und haben einen Kennel (Hundezwinger) mit mehr als 70 Alaska Huskies. Tore hatte mir letztes Jahr bei Kaffee und Pölser auf dem offenen Feuer von den Wochen-Hundeschlitten-Tour erzählt, die sie ab April veranstalten. Er hat die Touren eher als "Expedition" bezeichnet, da sie die Tour mit Zeltübernachtung veranstalten, und damit alles notwendige auf den Schlitten mitnehmen müssen. Die Tour geht von Tromsø in Nord-Norwegen über Finnland und Schweden bis zum Ziel Kiruna in Schweden.

Hundeschlittentour mit Zelt

Hundeschlitten mit 6 Huskies

Sandra und Tore sind wie viele mit dem "Mushing-Virus" infiziert, und haben die längsten Rennen in Alaska und in der Finnmark in Nord-Norwegen absolviert. Mit ihrer Firma können sie den ganzen Winter durch Hundeschlittentouren mit Gästen machen, was sicher ganz schön anstrengend ist. Seit der Begegnung mit Tore hat mich diese Idee einer Tour mit Zelt nicht mehr losgelassen, und ich habe mich entschlossen, dieses Jahr teilzunehmen.

Warum "spinne" ich denn so auf die Schlittenhunde? Generell mag ich Hunde, auch wenn ich/wir wg. Zeitmangel keinen eigenen Hund haben könnnen. Vor 3 Jahren, März 2015, war ich schon einmal auf einer 5-tägigen Huskytour durch Finnisch-Lappland. Bei der "Sportlichen Hüttentour" sind wir 5 Tage von Hütte zu Hütte im Pallas-Yllästunturi-Nationalpark gefahren. Ausgangspunkt war die Hundefarm Äkäskero, die einen Kennel mit mehr als 300 Hunden betreiben.

Mit den Huskies über gefrorene Seen

Mensch und Hunde waren "fertig"

Verabschiedung im Kennel

Durch die Wälder, 1m Schnee neben dem Trail, Pause
Die Hüttentour in Finnland war wunderschön, 5 Tage super Sonnenschein. Es ging durch Berg-Lappland, über gefrorene Seen, durch Wälder, Hügel rauf und runter. Die Tagestouren auf den gut befahrbaren Trails waren zwischen 45 und 55 km lang, wir waren jeden Tag 6-7 Stunden auf dem Schlitten mit den Hunden unterwegs.







Anschliessend habe ich am freien Tag noch ganz alleine eine Schneeschuhtour durch die Berge gemacht. Eine Traumlandschaft, aber durch den Tiefschnee sehr anstrengend. Der krönende Abschluss waren in der letzten Nacht noch die Nordlichter, die 2 Stunden lang ab 02:00 bei Eiseskälte bestaunt werden konnten.

Grandiose Landschaft bei der Schneeschuhtour

Pause in einem Lavvu

Durch den Tiefschnee war sehr anstrengend

Nordlichter ohne Ende

Die Tour durch die Wälder und Berge war 2015 sehr anstrengend, so dass ich mich für dieses Jahr besser vorbereitet habe. Ich war jede Woche ca. 20-30 km Laufen, die Sibirische Kälte dieses Jahr in Deutschland war perfekt um auch bei -5 Grad (gefühlten -10 Grad) durch den Schnee zu joggen.

Joggen bei Sibirischer Kälte

Ein Schneetrail bei uns zu Hause (man glaubt es nicht)

Die Temperaturen in Norwegen sind unterschiedlich: Tromsø ist durch den Golfstrom eher mild, während es im Landesinnern in der Finnmark, z.B. in Kautokeino auch -28 Grad haben kann (war vor ca. 2 Wochen). Der Wetterbericht hat aber für die nächsten 7-10 Tage keine solch tiefen Temperaturen vorhergesagt.

Heute war ich vom Flughafen München über Oslo auf dem Weg nach Tromsø und bin dort abends angekommen. Warme Klamotten, Unterwäsche sowie Zeltutensilien sind dabei. Die warmen Überzieher wie Jacke, Hose, Schuhe, Mütze, Handschuhe werden gestellt, ebenso die Zeltausrüstung mit Schlafsack, Isomatte, Kocher und Zelt. Die Tour ist sozusagen "Vollpension zum Mitmachen".

Mein komplettes Gepäck 

Ich bin schon gespannt, ob ich mich mit dieser Form des Urlaubs überschätzt habe, oder ob es ein sehr ursprüngliches Erlebnis wird, bei dem man den hektischen Alltag hinter sich lassen kann.

Morgen ist noch "ankommen" angesagt: ich werde mir noch eine Aktivität in Freien suchen. Am Dienstag 11:00 geht es dann von Tromsø nach Kvaløya los um in die Tour eingewiesen zu werden.

Update 22:00:

Ich habe den Blog an den Flughäfen geschrieben. Danach bin ich in Tromsø mit dem Flieger angekommen: die Landschaft einfach wieder "der Hammer". Totaler Trubel am Flughafen, viele Skifahrer/Snowboarder. Ich bin dann mit dem Bus in das Hotel gefahren, und habe dort noch eine frische Waffel gegessen. Dann habe ich einen Spaziergang durch Tromsø gemacht und den Fjord und die grosse Brücke besichtigt. Und alles ist voll Schnee und Eis. Mir gefällt es super hier.


Rentier Sandwich im Flieger

Anflug auf Tromsø
Chaos am Flughafen, viele Skifahrer/Snowboards

wie wahr...

alles voll Schnee

Panormaview vom Tromsø Fjord

die Strassen sind noch voll Schnee/Eis

Preisfrage: kann mir jemand sagen, warum es auf so wenig Platz SO VIELE Friseure in Tromsø gibt? Ich habe in 60 min Spaziergang mindestens 10 gesehen.

Kommentare

  1. Viel Spaß Dir und genieße die Auszeit ;)

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    1. Danke dir. Jetzt sind auch alle Blog Posts nach der Tour fertig

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  2. The plan sounds absolutely cool - enjoy the trip Jochen!!

    It's interesting about the hairdressers in Tromsø :)
    They even have an "International Hair Academy" there (https://internationalhairacademy.se/).
    And a guy wondered about the same and asked the same question on Reddit :) https://www.reddit.com/r/tromso/comments/57hd19/why_are_there_so_many_hair_salons_in_troms%C3%B8/

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    1. Thanks Iancho. Indeed, that was a great experience this expedition.
      I just finalized the blog entries for the tour, enjoy reading.

      About hair dressers: the school in Tromsø (http://norskfrisorskole.no/skolene/tromso/) is might be the best explanation. I did not see over-styled people on the streets, most are wearing caps in winter ;-)

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